Titel :
ORF Gut beraten Österreich
Autor/Medium :
Wolfgang Godai
Datum
Sept 2004
Martina Rupp:„Husten , Schnupfen und andere Atemwegserkrankungen sind kräftig im Vormarsch, und auch bei kleinen Kindern sind 10-12 Infektionen im Jahr leider keine Seltenheit. Dagegen gibt es ein bewährtes Mittel.

ORF-Sprecher:„ Auf 3.200 Metern befinden sich diese Kinder mit Ihren Eltern gerade - zumindest theoretisch: Zwei Klimakammern in Wien- Alsergrund simulieren das Reizklima und die Druckverhältnisse im Hochgebirge, das sich vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen heilend auf die Atemwege auswirkt.“

Dr. Sajer(Facharzt für physikalische Therapie, Ärztlicher Leiter ) :
„Die Klimakammertherapie eignet sich vor allem für wiederkehrende Infekte und Nasennebenhöhlenentzündungen , auch Sinusitis genannt. Sie ist aber auch hervorragend geeignet für Bronchitis, Asthma Bronchiale, den normalen Husten und Schnupfen, der jedes Kind in einem Kindergarten bis zu 10 x im Jahr erwischt oder die ständig rinnende Nase, auch Rhinitis genannt. Mit einer Klimakammertherapie (Hypobare Therapie) kann man das realistisch auf 2-3 x pro Jahr absenken, was für das Kind und seine Familie oder den erwachsenen Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bedeutet.“

ORF-Sprecher:„ Auch bei den durch die Luftverschmutzung immer häufiger werdenden chronischen Erkrankungen werden in vielen Fällen deutliche Verbesserungen erzielt und das funktioniert folgender Maßen. “

Dr. Sajer:„ Die Druckunterschiede und der damit verbundene leichte Saugeffekt bewirken eine Entschleimung der Nasennebenhöhlen und der Bronchien und durch den leichten Sauerstoffmangel, der in 3.200 Metern zustande kommt, entsteht eine sekundäre Reizwirkung auf das gesamte Immunsystem.“

ORF-Sprecher:„ Die Therapie dauert jeweils eine Stunde, zumindest 10 Sitzungen sind notwendig um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Berufstätige können in der Kammer auch diverse Arbeiten erledigen oder lesen. Kinder vertreiben sich die Zeit mit spielen.
Immer mehr Kinderärzte verschreiben ihren Patienten diese Therapie.“

DDr. Ferdinand Sator (Facharzt für Kinderheilkunde, Bisamberg):
„Wir meinen , daß mehr als 60 bis 70 Prozent Erfolgsrate darin liegen – und das ist viel bei diesen chronischen Erkrankungen und die Eltern haben immer das Gefühl etwas
Sinnvolles für ihre Kinder getan zu haben. Die meisten sind nach ein bis zwei Behandlungsperioden sehr zufrieden, und der Kreislauf chronischer Infekte wird dadurch unterbrochen.“

ORF-Sprecher:„Eine andere Form der Behandlung ist die individuelle Intensiv -Therapie mit speziellen Masken für Einzelpersonen mit schweren Erkrankungen der Atemwege, wie Bronchitis, Asthma Bronchiale und COPD. Hauptziel dieser Therapie ist die Sauerstoffversorgung sämtlicher Organe zu verbessern, wie im Fall dieses Patienten. “

Dr.Sajer:„ Die Lungenkapazität ist von 47% auf 53% angewachsen und was das für diesen Patienten eigentlich bedeutet ist, daß bis er in den 1. Stock hinaufkam , er normalerweise drei bis vier ein- minütige Pausen machen mußte. Jetzt kommt er mit einer Pause von ca. 30 Sekunden in den ersten Stock hinauf. Wo man es auch sehr gemerkt hat, ist bei ihm vor allem bei der Sprache. Er hatte auch eine leichte Ruhe- Dyspnoe, das heißt Atemnot in Ruhe und beim Sprechen. Diese ist jetzt viel geringer.“


ORF-Sprecher:„ Zehn solcher Sitzungen unter ärztlicher Überwachung bei den übrigens Höhen bis zu 7.000 Metern simuliert werden können, kosten in der Regel € 700.- .
Ähnlich sind die Therapiekosten für ganz gesunde Menschen, die sich etwa vor einem Trekking - Urlaub im Hochgebirge vor der gefährlichen Höhenkrankheit schützen wollen.“

Dr. Sajer:„Wenn man jetzt, so wie das heute üblich ist, eine Reise nach Nepal bucht und sonst mehr oder weniger in Wien im Büro sitzt , ist so eine Vorakklimatisierung optimal, weil man auf die entsprechende Höhe wo man hin will vorakklimatisiert werden kann, und mit ziemlicher Sicherheit auch diese Höhen erreichen wird , ohne Risiken selbst zu erkranken und sich und der ganzen Gruppe Schwierigkeiten zu bereiten.“

ORF-Sprecher:„ Voraussetzung ist natürlich auch hier eine fachärztliche Voruntersuchung, ob man generell für solche Höhen geeignet ist. Für Profi- und Hobbybergsteiger- oder Sportler ist diese Therapie mittlerweile zum Trainingsbestandteil geworden und kranke Menschen haben wieder neue Perspektiven.






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