Titel :
Dünne Luft heilt
Autor/Medium :
Karin Martin , Wellnessmagazin
Datum
Feb. 2006
Klimakammertherapie hilft bei Bronchitis, Asthma, COPD und Infektanfälligkeit

Jasmin Holler hat seit Jahren Probleme mit den Atemwegen. Ihre Nebenhöhlen und Bronchien sind oftmals verschleimt, Anstrengungen verursachen Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot. Die 31jährige merkt auch, dass ihre Leistungsfähigkeit in Beruf und Alltag gesunken ist. Teilweise schränkt das ihre Lebensqualität erheblich ein.
Auch der fünfjährige David leidet ständig an Infekten, Husten, Schnupfen und hartnäckigen Verschleimungen. Antibiotika, Sprays und Inhalationen gehören schon fast zum Alltag. Dem Arzt zufolge besteht die Gefahr, dass die Beschwerden chronisch werden und der Bub Asthma bekommt.
Eine äußerst wirksame physikalische Behandlung bei solchen therapieresistenten Atemwegserkrankungen und starker Infektanfälligkeit ist die Klimakammertherapie (hypobare Therapie), die wir Ihnen hier vorstellen wollen.

Auf 3.200 Metern. Schon vor mehr als 100 Jahren wurde begonnen, die Besonderheiten des alpinen Klimas zur Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen zu nützen. „In Klimakammern werden die Erkenntnisse der Höhenmedizin genutzt und eine Höhe von 3.200 Metern nachempfunden, erklärt Dr. Sascha Sajer, ärztlicher Leiter des Instituts für Klimakammertherapie „Hypoxia Medical Center“ in Wien (www.hypoxia.at). „Dieses positive ,Reizklima’ bewirkt eine gesteigerte Sauerstoffaufnahme, eine bessere Durchblutung der Lunge und die Aktivierung des Immunsystems. Durch die krampf- und schleimlösende Wirkung kommt es zum Schwinden schwerer Anfälle und in Folge zu einer deutlichen Senkung der Infektanfälligkeit in den folgenden Monaten und Jahren.“

Erhöhte Widerstandsfähigkeit. Die Luft in der Klimakammer ist dünner, der Luftdruck geringer als in der normalen Umgebung- die Verhältnisse sind vergleichbar mit jenem in Gebirge oder einem modernen Passagierflugzeug, jedoch ohne die erhöhte Strahlenbelastung.
Der positive Effekt auf den Körper: Bei wiederholten Aufenthalten in der Kammer erhöht sich die Widerstandskraft zunächst gegen den künstlich einwirkenden Reiz, im weiteren Verlauf auch gegen andere Reize, wie z.B. Infekte. Die Therapie dauert jeweils eine Stunde, zumindest zehn Sitzungen sind notwendig um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Teils ist es möglich die Therapie mit Verordnungsschein / Überweisung in Anspruch zu nehmen.

Vorbereitung auf Bergtour. Auch völlig Gesunde profitieren von der Klimakammertherapie. Jakob Platzer plant im Frühsommer einen Trekking-Urlaub im Hochgebirge von Nepal. Sein Arzt riet ihm, sich darauf vorzubereiten und damit vor der gefährlichen Höhenkrankheit zu schützen. In der Klimakammer und mit der neu entwickelten dosierten Sauerstoffmangelatmung per Atemmaske ( Interval Hypoxic Training ) wurde der 29Jährige Niederösterreicher - der seinen Berufsalltag großteils sitzend in einem Büro verbringt - auf die entsprechende Höhe, wo er hin will, vorakklimatisiert. Der Vorteil: Er wird diese dann mit ziemlicher Sicherheit auch erreichen, ohne Risiken selbst zu erkranken und sich und der ganzen Gruppe Schwierigkeiten zu bereiten. 10 Sitzungen unter ärztlicher Überwachung - bei denen Höhen bis zu 7.000 Metern simuliert werden können - kosten um die € 700,-. Voraussetzung ist eine fachärztliche Voruntersuchung, ob man generell für solche Höhen geeignet ist.






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